Energie aus Biomasse

Im Reigen der erneuerbaren Energien sticht Biomasse hervor. Dafür sorgt alleine schon die Vielfalt. Heißt: Die Optionen biogener Energieträger sind deutlich breiter gefächert als zum Beispiel bei der Wind- oder der Solarenergie. So kann aus Biomasse nicht nur Strom gewonnen werden. Sie liefert – je nach Ausgangsmaterial und gewähltem Verfahren – auch Biogas, Biowärme und Biokraftstoffe. Das macht Biomasse zum Tausendsassa der Erneuerbaren.

Ein zweiter Aspekt, der für die biogene Energie spricht: Sie ist weitgehend unabhängig von äußeren Umständen. Während Windräder bei Flaute pausieren, produziert Biomasse weiterhin Strom, Wärme und/oder Gas. Hinzu kommt, dass Biomasse nahezu überall zur Energiegewinnung genutzt werden kann, ohne Rücksicht auf Windkorridore oder die Intensität der Sonneneinstrahlung. Inzwischen gibt es sogar erste Ansätze zur mobilen Nutzung, indem etwa Grünschnitt direkt vor Ort in fahrbaren Anlagen zu Strom „verarbeitet“ wird.

Wie facettenreich Biomasse tatsächlich ist, zeigt ein Blick auf die lange Liste der Materialien, die als biogene Energieträger infrage kommen. Holz steht dabei klar an erster Stelle, insbesondere als Brennmaterial und damit Wärmequelle in vielen privaten Haushalten – ob nun in Form von Holzscheiten oder Pellets. Darüber hinaus kann aus Holzresten, aus Pflanzen und Pflanzenresten, aus Dung, aus Grünschnitt und selbst aus Algen Energie gewonnen werden. Mal, indem der Grundstoff vergoren wird, mal in Blockheizkraftwerken, in denen die Biomasse einfach nur verbrannt wird. Die Forschung hat diesbezüglich längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgelotet.

Das Potenzial von Energie aus Biomasse ist enorm und könnte in einen weitaus größeren Umfang ausgeschöpft werden. Entscheidend für die Zukunft wird sein, den Lebensmittelanbau, den Bedarf an Energiepflanzen und die ökologische Vielfalt gleichermaßen zu berücksichtigen. Anderenfalls legt sich auf Dauer ein Schatten über die Energieproduktion aus Biomasse.

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