Biomasse Infocenter

Umweltkatastrophen wie die Ölverschmutzung vor der Küste der USA, endliche Kohle- und Ölreserven sowie unberechenbare Preiskartelle zeigen es überdeutlich: Wer dem wachsenden Energiebedarf moderner Gesellschaften gerecht werden will, darf sich nicht auf atomare oder fossile Energieträger verlassen. Wer in die Zukunft investieren und langfristig valide planen will, kommt um die Themen erneuerbare Energien und Bioenergie nicht herum. Umso erstaunlicher ist es, wie vage es um das Wissen vieler Menschen bestellt ist, wenn es um dieses Thema geht. Dabei spielen regenerative Energien und bioenergetische Anlagen schon heute eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung der Deutschen – Tendenz steigend.

Entwicklung der Anteile der Erneuerbaren Energien 2012-2018 / Quelle: AGEE-Stat (Icons von Freepik/flaticon.com und Sabathius/openclipart.org)

Aktuelle Statistiken (BMWi) belegen, dass der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im Jahr 2018 erneut angestiegen ist. Bereits 37,8 Prozent des Stroms stammen aus regenerativen Quellen. Strom aus erneuerbaren Energieträgern liegt damit ungefähr auf dem selben Niveau wie der Strom aus Braun- und Steinkohle zusammen. Im Mix Wind, Sonne, Wasser und Biomasse schneidet die Windenergie mit einem Anteil von über 49% am besten ab. Mit 22,6 Prozent ist die Bioenergie der zweitgrößte Stromlieferant unter den erneuerbaren Energien.

Im Bereich Wärme sind die Bio-Anteile deutlich höher. Dort kommen biogene Brennstoffe & Gase vor allem beim Heizen zum Einsatz: Rund 86 Prozent der Wärme aus regenerativen Quellen stammt aus Biomasse, insbesondere Holz und Holzprodukte.

Bioenergie, etwa in Form von Holz, nutzt der Mensch bereits seit Tausenden von Jahren um Wärme zu erzeugen. Aber nicht nur Holz zählt zur Biomasse und ist als Energieträger geeignet: Zur Produktion von Bioenergie werden heute die unterschiedlichsten Formen von Biomasse verwendet. Zum einen liegt das daran, dass Holz eine gewisse Zeit benötigt um nachzuwachsen und damit allein nicht ausreichen würde, den steigenden Energiebedarf zu decken. Zum anderen ist Biomasse weit mehr als Holz – was genau dazu zählt, definiert die 2001 in Kraft getretene Biomasse-Verordnung.

Geht es um Bio-Kraftstoff, ist die Biomasse gar die einzige regenerative Quelle, die derzeit genutzt werden kann. Biomasse ist demnach eine bedeutende Komponente der erneuerbaren Energien. Grund genug, sich einmal eingängig mit den verschiedenen Formen der Bioenergie und ihrer Herstellung, ihrer Anwendung und Förderung zu beschäftigen.