Biomasse im Aufwind

Momentan sind die Windenergie und Solarenergie in aller Munde, die Biomasse fristet hingegen ein Schattendasein. Nach einer Marktstudie mit dem Thema „Biomass to Energy“, sind weltweit ca. 2200 Biomasse-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 32000 Megawatt in Betrieb, hiervon sind rund 1100 in den Ländern Europas gelegen. Die Anzahl an Biomasse-Kraftwerken wird in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Kann man den Hochrechnungen glauben, dann werden jedes Jahr bis zu 165 neue Kraftwerke dazu kommen. Jedes von ihnen wird etwa 15 Megawatt an Energie produzieren.

Bei uns in Deutschland geht der Ausbau weniger rasant voran. Momentan speisen deutsche Biomassekraftwerke ca. 1400 MegaWatt ein. Bis zum Jahre 2016 wird von den Experten ein Wachstum von 16 % prognostiziert. Relativ wenig angesichts von 50 neuen Anlagen. Die werden mit weniger als 3 Megawatt pro Einheit eher klein ausfallen. Grund hierfür, die besten Standorte für die Nutzung von Biomasse sind fast alle erschlossen. Mit von der Partie sind hier z.B. Sägewerke und Papierfabriken. Um noch wachsen zu können müssen auch andere Arten von Biomasse gefördert werden.

Vor solchen Fragen steht zur Zeit auch Argentinien. Das Land könnte nach Angaben der FAO ungefähr 50% seines Energieverbrauchs durch Biomasse abdecken. Die Bedingungen hierfür scheinen als nahezu ideal und sind wohl auch deutlich besser als von der Regierung angenommen. Bis zu 148 Mio. Tonnen Biomasse dürften zur Verfügung stehen, etwa aus Zuckerrohr-Plantagen oder aus dem Anbau von Erdnüssen. Auch Unternehmen haben schon eigene Kraftwerke gebaut und versorgen sich selbst und benachbarte Hotels mit Strom und Wärme aus Sägespänen und ähnlichen Bioabfällen. Profitieren könnte hiervon u.a. die Forstwirtschaft, die sich mit der Nutzung der Biomasse neue Einnahmequellen erschließen würde. Und auch die Umwelt würde profitieren.

1 Gedanke zu „Biomasse im Aufwind“

  1. Das praktische an Biomasseheizungen ist, dass man es schon in sehr kleinen Anlagen betreiben kann, wie z.B. in Einfamilienhäusern oder auch einfach als Zusatz zur herkömmlichen Öl- oder Gasheizung. Es bieten sich hierfür Holzpellet oder Scheitholz Heizungen an. Ebenso kann man (in größeren Anlagen) Strom und Wärme produzieren und natürlich auch verkaufen.

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